Viele von Euch verfolgen auf Instagram einen Großteil meiner Arbeit.
Im Live-Bereich als auch im Studio Mixdown und Recording verwende ich mit zunehmender Präzision In-Ear Kopfhörer. Diese sogenannten IEM, kurz für In Ear Monitoring, sorgen für hohe Transparenz für meinen binauralen Anspruch.
Im heutigen Beitrag zeige ich Euch welche Systeme ich verwende und für welche Anforderung mir der entsprechende Kopfhörer geeignet erscheint.
Mit der Verwendung eines individuell angepassten In-Ear Kopfhörers entstehen für Euch völlig neue Klangwelten. Im Livebereich hat diese Arbeit folgende Vorteile:
- Der Bühnensound wird erheblich transparenter. Hier stelle ich die Prognose auf 80-95 % mehr Soundqualität.
- Das musizieren mit anderen Musikern wird intensiver. Viele musikalische Perlen wirst Du erst auf Deinem Custom IEM überhaupt auflösen können.
- Und sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang, Deine eigene künstlerische Spielqualität wird verbessert durch analytisches Hören.
Für den Live Bereich verwende ich folgende Systeme:
Dieser angepasste Miniatur-Kopfhörer verfügt über ein zwei Wege System. Durch einen Bass und einen Hochtontreiber kann ein kompakter und knackiger Sound produziert werden. Druckvolle und schnelle Bässe werden mit einem soliden Fundament erzeugt.
Die Empfindlichkeit liegt bei 122 dB SPL bei 1mW. Impedanz liegt bei 28 Ohm bei 1 K
Mit dem VE 3.2 habe ich mir ein Custom IEM zugelegt, der mit seinen weichen aber detaillierten Bässen, sowie den räumlichen Mitten und Höhen ein wahrer Allrounder ist, der die volle Kontrolle auf der Bühne und im Monitormixing ermöglicht.
Das verbesserte analytische Klangbild ist herausragend für ein 3 Treiber System.
Das Geheimnis ist hier das Zwei-Wege-System mit drei Treibern.
2 x Treiber für die Bässe und 1 x Treiber für den Hochtonbereich.
Die Empfindlichkeit liegt bei 118 dB SPL bei 1mW. Die Impedanz bei 18 Ohm bei 1 Khz.
Zu diesem Kopfhörer gibt es eine spannende Variation. Diesen Kopfhörer habe ich mir anpassen lassen, als ich viel mit klassischem Orchester und Sängern am Arbeiten war.
Bei Sängern kann es zu einem Effekt kommen, wenn diese mit hohen Sibilanten arbeiten.
Da hier bei der hohen Dynamik des Sängers der Wangenknochen stark in Bewegung versetzt wird, öffnet sich im Innenohr etwas die Verbindung zum Kopfhörer. Das bedeutet, es werden Außengeräusche implementiert. Das führt bei dem ein oder anderen Künstler zu Irritationen. Um das zu verhindern, habe ich mir das VE 3 mit einem Ambience Filter herstellen lassen.
Hier könnt Ihr deutlich die Ambience Filtereinsätze erkennen.
- Weiß – ca. – 16 dBA
- Grün – ca. – 22 dBA
- Schwarz – ca. – 27 dBA (Vollverschluß)
Je nach Wunsch können hier die o.a. Ambience Filter verwendet werden. Hier habe ich sehr viel experimentiert, um für jeden Künstler den entsprechenden Live Sound zu erzeugen
Der VE 4 ist im Live Bereich wirklich meine Wahl für einen kraftvollen aber dennoch präzisen Bass.
Ich empfehle ihn für Drummer und Basser, die ein rundes Fundament benötigen. Mitten und die Höhen sind sehr gut ausgewogen und sind in einem akustischen Austausch mit den Bässen. Eine sehr gute Kontrolle auf der Bühne ist das Ergebnis. Eine Balance zwischen Kraft und Detail mit heftig viel Fun. Für mich ein Hammer Kopfhörer.
Das 3-Wege-System mit vier Treibern sorgt für diesen Druck.
2 x Bass Treiber / 1 x Mittentreiber / 1 x Hochtontreiber
Die Empfindlichkeit 120 dB SPL bei 1mW und die Impedanz bei 16 Ohm bei 1kHz.
Und hier mein Show Case:
Bei dem nun folgenden Kopfhörer werden Maßstäbe gesetzt mit Mitten – Fokus für Detailversessene.
Meinem Wunsch nach großer Offenheit mit kristallklaren Höhen, gerade im Bereich meiner Hörbuchproduktionen und TV Produktionen, kommt dieses kleine Wunder nach.
Ich benötige diese überwältigende Klarheit um Räume in Hörspielen zu analysieren. Mit einer verblüffenden Auflösung über den gesamten Frequenzbereich wird er Dich in seinen Bann ziehen. Ein breites und luftiges Stereobild dient eine binauralen Vorstellungen meiner Klangwelten. Very Nice.
Das Vier-Wege-System mit 5 Treibern.
1 x Bass / 2 x Mitten / 1 x Hochmitten / 1 x Höhen
Die Empfindlichkeit 122 dB SPL bei 1 mW
Die Impedanz liegt bei 21 Ohm bei 1 kHz
Mein 6er ist für mich einer der ersten IEM, die ich vollwertig, sowohl Live als auch im Studio, verwende.
Hier werden neue Klangwelten eröffnet mit seinen überragenden Eigenschaften in Sachen Auflösung, Natürlichkeit, räumliche Abbildung und Ansprache. Wenn Ihr Reverbs programmieren wollt, und mit Pre-Delay Times Eure Vocals hypen wollt, dann ist dieser Kopfhörer die Antwort.
Meine Version ist der VE6 X-Control. Hier kann ich jederzeit zwischen einer kräftigen Abstimmung und neutralem Klangbild wechseln. Das ist für mich auch eine gute Kontrolle für meinen Bassmix.
Diese Kopfhörerarbeit ist vergleichbar mit dem unterschiedlichen Abhören auf diversen Lautsprecher-Angeboten. Klingt mein Mix „neutral“ auch noch gut? Oder nur wenn der „Sub“ läuft?
Gerade da heute viele Menschen nur noch über Kopfhörer Ihre Musik, Hörspiele oder Hörbücher genießen wollen, ist mein Ansatz für den VE6 X-Control genau hier. Selbst beim Pre-Mix on Tour stimmen die Ergebnisse beim Abhören auf herkömmlichen Lautsprechern.
Erwähnung sollte hier noch der Einsatz des VE 6 X-Control bei meinen TV-Produktion im Ü-Wagen finden. Für Sky Sport werden bei mir die Ambience Mikrofone vorgemixt. Das Ergebnis wird dann meist ohne Korrektur in der Live Sendung verwendet. Ein großer Meister von Präzision. Love It!
Er kommt mit fetten Vier-Wege-System mit 6 Treibern zu Euch.
2 x Bass / 2 x Mitten / 1 x Hochmitten / 1 x Höhen
Seine Empfindlichkeit liegt bei 122 dB bei 1 mW.
Die Impedanz liegt bei 20 Ohm bei 1 kHz.
Im Rahmen dieses Blog`s möchte ich jetzt noch zwei weitere IEM`s vorstellen.
Wenn Ihr bisher denkt, was soll da noch kommen? Dann darf ich sagen, es wird noch geiler.
Mein aktuelles System: Elysium!
Bei diesem In-Ear einfach nur von einem Kopfhörer zu sprechen, würde nicht annährend das erzählen, was ich Euch jetzt vorstellen möchte. Eher wird es eine Reise zu einem beispielosen Hörvergnügen. Ich muss Euch sagen, ich habe ja schon viel gehört. Als ich diesen angepassten Hörer einsetzte war das pure Emotion. Ich habe in meinen Mixen Details wahrgenommen, die ich auf Lautsprechern nicht wahrnehmen konnte. Detailänderungen bei der Threshold im API 2500 Compressor haben sofortige Auswirkungen. Wir sprechen hier von 1-2 dB !!!
Im Elysium kommt ein Druckkammertreiber für die präzise Basswiedergabe zum Einsatz.
Eine bemerkenswerte Tiefenstaffelung ist das Ergebnis. Die Kraft der Bässe verbindet sich dennoch mit einer eleganten Sanftheit. Bei den Mitten wird auf einen dynamischen Treiber gesetzt. Dieser Treiber wird durch ein passiven Filterelement, einer hoch präzisen akustischen Nivellierungskammer unterstüzt. Das Verfahren heißt HALC.
Pro Kopfhörerseite wird ein doppelter state-of-the-art Elektrostatentreiber für die Höhen verwendet. Die Höhen sind extrem brillant. Das Ergebnis ist wie der Einsatz von Air-Bändern. Unfassbar.
Elysium – Insel der Seligen, von den Göttern geliebt. Und von mir!
Der IEM Erlkönig
Die letzte Vorstellung meiner IEM Armada gilt dem unglaublichen Erlkönig!
Den Erlkönig zu beschreiben erzeugt ein Wohlgefühl. Diese Symbiose aus großartigem Klang und feiner eleganter Handwerkskunst ist vollendet.
Ich kann bei meinem Erlkönig zwischen vier verschiedenen Klangtypen wählen. Ein eingebauter Drehschalter erfüllt die Klangwünsche.
Auch könnte Ihr Euch wundervolle Faceplates aussuchen:
Der Erlkönig kommt mit seinen wegweisenden Eigenschaften. 13 Druckkammertreibern sind die Engine dieses Meisterstücks. Ich möchte hier bei diesem Tool von einer Klangkomposition sprechen.
Ich nutze den Erlkönig für Mastering und Mixdowns. Für mich ein Werkzeug in meiner täglichen Arbeit im Studio. Den Erlkönig im Ohr ist wie eine ANC (Active Noise Canceling ) aber ohne Artefakte in der Klangqualität. Vergesst die Umgebung und taucht ein in eine Klangwelt, die ihresgleichen suchen wird. Ein Must-Have!!!
Fazit:
Wie Ihr sicherlich bemerkt habt, bin ich ein großer Anhänger moderner Kopfhörertechnik:)
Unsere Hörgewohnheiten haben sich immens verändert. Nahezu jeder Zweite nimmt seine Lebens-Playlist mit auf die Straße, in die Bahn, in den Flieger, überall hin auf der Welt.
Im richtigen Umgang mit den Custom-In-Ears ist sogar ein Gehörschutz vorhanden, denn ihr benötigt nur ca 25-30% der Lautstärke, die ihr sonst einstellt. Bühnen werden leiser. Eure Musik detaillierter.
Also auf in diese Klangreise! Es lohnt sich.
Euer Joerg!